Provinz Chapare

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Chapare

Basisdaten
Staat Bolivien
Departamento Cochabamba
Sitz Sacaba
Fläche 12.445 km²
Einwohner 338.408 (2024)
Dichte 27 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 BO-C
Blick auf Villa Tunari und den Río Chapare
Blick auf Villa Tunari und den Río Chapare
Koordinaten: 16° 50′ S, 66° 10′ W

Chapare ist eine Provinz im nördlichen Teil des bolivianischen Departamento Cochabamba.

Die Provinz liegt im tropischen Tiefland und ist größtenteils von Urwald bedeckt. Chapare ist landschaftlich reizvoll und wenig erschlossen.

Lage im Nahraum

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Die Provinz ist eine von sechzehn Provinzen im Departamento Cochabamba. Sie erstreckt sich etwa zwischen 15° 48' und 17° 30' südlicher Breite und 65° 12' und 66° 48' westlicher Länge, ihre Ausdehnung von Westen nach Osten beträgt 150 Kilometer, von Norden nach Süden 80 Kilometer.

Nachbarprovinzen: Die Provinz grenzt im Westen an die Provinz Ayopaya, im Südwesten an die Provinz Quillacollo und die Provinz Cercado, im Süden an die Provinz Esteban Arce, die Provinz Germán Jordán und die Provinz Punata, im Südosten an die Provinz Tiraque, im Nordosten an die Provinz Carrasco, und im Norden an das Departamento Beni.

Die Einwohnerzahl der Provinz Chapare ist in den vergangenen drei Jahrzehnten auf das Zweieinhalbfache angestiegen:

Jahr Einwohner Quelle
1992 131 727 Volkszählung[1]
2001 187 358 Volkszählung[2]
2012 262 239 Volkszählung[3]
2024 338 408 Volkszählung[4]

41,5 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre, der Alphabetisierungsgrad in der Provinz beträgt 80,6 Prozent. (1992)

82,4 Prozent der Bevölkerung sprechen Spanisch, 84,4 Prozent Quechua, 4,8 Prozent Aymara, und 0,5 Prozent andere indigene Sprachen. (1992)

63,2 Prozent der Bevölkerung haben keinen Zugang zu Elektrizität, 56,4 Prozent leben ohne sanitäre Einrichtung (1992).

85,8 Prozent der Einwohner sind katholisch, 11,5 Prozent sind evangelisch (1992).

Seit den 1980er Jahren haben sich im Chapare zunehmend indigene Minenarbeiter (Mineros) und Kleinbauern (Campesinos) angesiedelt, die im Hochland (Altiplano) keine Lebensgrundlage mehr sahen.

Seit dieser Zeit hatte sich der Chapare zu einem Zentrum des Anbaus von Koka entwickelt. Durch staatliche Programme gegen den Kokaanbau ist es in den darauffolgenden Jahrzehnten immer wieder zu gewaltsamen Konfrontationen zwischen der Staatsgewalt und den Kokabauern gekommen. Die Spannungen entluden sich wiederholt in massiven sozialen Unruhen, in deren Verlauf es regelmäßig zu Blockaden der wichtigen Ost-West-Straßenverbindung CochabambaSanta Cruz gekommen ist, die durch die Unruheprovinz verläuft.

Evo Morales, Anführer der bolivianischen Kokapflanzer-Bewegung und ab 2006 amtierender Präsident Boliviens, ist der Sohn eines jener Bauern, die aus dem Hochland um Oruro in den Chapare auswanderten, um sich u. a. durch den Anbau von Koka eine Lebensgrundlage zu schaffen. Auch das Ende seiner Präsidentschaft erfolgte von der integrierten Region Chapare-Chimoré aus, als er am 12. November 2019 auf dramatische Weise mit einem Flugzeug der mexikanischen Luftwaffe von Chimoré nach Mexiko vor gewalttätigen Oppositionellen flüchtete (siehe auch Präsidentschaftswahl in Bolivien 2019).

Die Provinz Chapare gliederte sich bei der letzten Volkszählung von 2024 in die folgenden drei Verwaltungsbezirke (bolivianisch: Municipios):

Villa Tunari am Río Chapare

Ortschaften in der Provinz Chapare

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Einzelnachweise

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  1. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 1992
  2. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2001
  3. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia: Censo Nacional de Población y Vivienda 2012. Abgerufen am 24. Oktober 2021 (spanisch).
  4. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia: Poblacional Censo Población y Vivienda 2024. Abgerufen am 10. September 2024 (spanisch).